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Poster Individuation Kargar

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Vermutlich war das Thema der Individuation noch nie wichtiger als in der heutigen Zeit. Durch das immer schneller wachsende Weltsystem, wird die Individualität und die Vielfalt des Lebens artenübergreifend gleichgemacht. Wir werden in einem gleichmachendenen, komplexen Gesellschaftskonstrukt integriert und hinein kultiviert, wordurch unsere natürliche Wahrnehmung verzerrt wird. Doch je mehr wir uns darduch von unserem ursprünglichen Zentrum entfernen, desto stärker wird der innere Drang dorthin zurückzukehren, wo jedes Lebewesen seinen Ursprung findet.

Dies ist der Versuch einer Gegenbewegung zur heutigen systembedingten Gleichmachung, hin zur Re-Individualisierung durch Wiedererkennung. Eine Suche nach Mutternatur, die uns mit den notwengien Instinkten ausstattet, den Kreislauf des Lebens vorgibt und für Gleichgewicht sorgen wird; wie sie es bisher immer schon getan hat.

 

 

Individuation

 

Artikelnummer: PosterIndivMerkl-1 Kategorie: Schlagwort:

Aufbaukunst

„Die fehlerhafte und Unglück bringende Auffassung, als sei ein Mensch eine dauernde Einheit, ist Ihnen bekannt. Es ist Ihnen auch bekannt, dass der Mensch aus einer Menge von Seelen, aus sehr vielen Ichs besteht. Die scheinbare Einheit der Person in diese vielen Figuren auseinanderzuspalten gilt für verrückt, die Wissenschaft hat dafür den Namen Schizophrenie erfunden. Die Wissenschaft hat damit insofern recht, als natürlich keine Vielheit ohne Führung, ohne eine gewisse Ordnung und Gruppierung zu bändigen ist. Unrecht dagegen hat sie darin, dass sie glaubt, es sei nur eine einmalige, bindende, lebenslängliche Ordnung der vielen Unter-Ichs möglich. Dieser Irrtum der Wissenschaft hat manche unangenehme Folgen, sein Wert liegt lediglich darin, dass die staatlich angestellten Lehrer und Erzieher sich ihre Arbeit vereinfacht und das Denken und Experimentieren erspart sehen. Infolge jenes Irrtums gelten viele Menschen für ,normal‘ ja für sozial hochwertig, welche unheilbar verrückt sind, und umgekehrt werden manche für verrückt angesehen, welche Genies sind. Wir ergänzen daher die lückenhafte Seelenlehre der Wissenschaft durch den Begriff, den wir Aufbaukunst nennen. Wir zeigen demjenigen, der das Auseinanderfallen seines Ichs erlebt hat, dass er die Stücke jederzeit in beliebiger Ordnung neu zusammenstellen und dass er damit eine unendliche Mannigfaltigkeit des Lebensspieles erzielen kann. Wie der Dichter aus einer Handvoll Figuren ein Drama schafft, so bauen wir aus den Figuren unsres zerlegten Ichs immerzu neue Gruppen, mit neuen Spielen und Spannungen, mit ewig neuen Situationen. Sehen Sie!“

„Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse, 1927


Format

Poster DIN A3, Poster DIN A4

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